PAUL auf dem Weg nach Indien

PRESSEMITTEILUNGEN

PAUL AUF DEM WEG NACH INDIEN

REVEREND SHINDHE NIMMT ZWEI WASSERFILTER MIT IN SEINE HEIMAT

Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen (re) erläutert Reverend Paul Shindhe die Funktionsweise von PAUL. Foto: Reinhold Hocke

Wabern/Melsungen. Achteinhalb Jahre lang hat Reverend Paul Shindhe als Austauschpfarrer und ökumenischer Mitarbeiter in der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck gearbeitet. Die letzten fünf in Wabern-Zennern. Ende des Monats endet seine Beauftragung und er kehrt zurück in seine Indische Heimat. Im Gepäck hat er zwei Wasserfilter, die ebenfalls PAUL heißen.

Reinhold Hocke ist Initiator der WaSH Working Group des Hilfswerks der Lions. WaSH steht für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene. Seine  Arbeitsgruppe sorgt in Zusammenarbeit u.a. mit  Experten der Universität Kassel dafür, dass der im Fachbereich Wasserwirtschaft erfundene Wasserfilter PAUL weltweit in Krisengebieten und dort zum Einsatz kommt, wo Menschen der Zugang zu sauberem Trinkwasser fehlt. 

Mit dem Besuch an der Uni Kassel und der Einweisung in PAUL durch Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen im August 2018 begann die Idee zu reifen, Shindhes in Indien bei der Bereitstellung von trinkbarem Wasser zu unterstützen. Im Bild: Salome Shindhe, Paul Shindhe, Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen und Reinhold Hocke (v.l.). Foto: Reinhold Hocke

Seine familiären Wurzeln hat Reinhold Hocke in besagtem Wabern-Zennern, in dem Reverend Paul Shindhe in den letzten Jahren wirkte und so kamen die beiden irgendwann miteinander in Kontakt. Reinhold Hocke erzählte Paul Shindhe vom Wasserfilter PAUL und nahm ihn mit zu dessen Erfinder Prof. Dr. Ing. Franz Bernd Frechen. Schnell war klar: dieser Wasserfilter könnte auch in Shindhes Heimat wertvolle Dienste leisten.

„Außer in der Dürrezeit haben wir kein quantitatives Wasserproblem“, sagt Paul Shindhe. Aber die Wasserqualität sei unzureichend, der große Wasserfilter der Stadt öfters kaputt. „Bis der repariert ist, dauert es oft lange“, erklärt der Reverend. Mit dem Wasserfilter PAUL könnte man sofort helfen, waren sich Reinhold Hocke und er schnell einig und wurden aktiv.

So wird Paul Shindhe, wenn er Ende März in seine Heimat im indischen Bundesland Karnataka zurückkehrt, zwei PAULs im Gepäck haben. Einer ist für eine Schule gedacht, die derzeit mit Unterstützung des Kirchenkreises Melsungen in der Stadt Bharwad gebaut wird. „Die Schule soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Mit dem hier gefilterten Wasser können wir nicht nur die Schüler, sondern auch die Nachbarschaft versorgen“, sagt Paul Shindhe. Mindestens 1200 Liter frisches Wasser kann ein PAUL am Tag bereitstellen, das reicht zur Trinkwasserversorgung von rund 400 Menschen. „Verkauft die Schule das Wasser an die Nachbarn, kann sie sich damit ihr Budget für Lehrmaterialien, Bücher oder Renovierungen aufbessern und gleichzeitig den Nachbarn günstigeren Zugang zu Trinkwasser geben, als das jetzt der Fall ist“, sagt Reinhold Hocke.

Den zweiten PAUL kann sich Shindhe gut im örtlichen Krankenhaus vorstellen. Darüber werde er mit dem Bischof sprechen, den er an seinem Sitz nahe der Stadt Hubli aufsuchen will. Wichtig sei ihnen, dass PAUL tatsächlich dort zum Einsatz komme, wo er auch gebraucht werde, sind sich Hocke und Shindhe einig. Deshalb wolle man vor Ort die Bedarfe klären und die beiden Wasserfilter erst mal testen. „Wenn alles gut läuft, können wir dann weiter in die Fläche gehen“, sagt Reinhold Hocke.

Die Funktionsweise des Wasserfilters Paul in einem Wasseraufbereitungssystem. Grafik: Uni Kassel

„Ich halte PAUL fürein sehr geeignetes System, um Menschen vor allem in ländlichen Gegenden  bedürftiger Regionen Zugang zu sauberem, trinkbarem Wasser zu ermöglichen“, erklärt der WaSH-Initiator, der seit 2017 Präsident eines europäischen Beratungsgremiums von Lions Clubs International ist. „Die Kernkomponente liefern wir, den Rest machen die Menschen vor Ort selber. Und sie entscheiden auch, ob sie PAUL haben möchten, alles andere wäre falsch.“ PAULs großer Vorteil liege aber auf der Hand: Er arbeitet ohne Chemikalien und ohne  Strom, einfach nur durch Gravitation. Seine Filter müssen im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen nicht gewechselt werden, weil er ohne zusätzlich erzeugten Druck auskommt. Die garantierte Lebenszeit des hier verwendeten Nanofilters beträgt zehn Jahre.

„Meine Frau Salome und ich danken den Lions und der Partnerkirche Melsungen für die Unterstützung und die Liebe für uns und unsere Menschen in Indien“, sagt Paul Shindhe. Er freue sich darauf, eine Delegation des Kirchenkreises Melsungen und auch seinen Freund Reinhold Hocke im Herbst zur Eröffnung der neuen Schule begrüßen zu können. Dann werde man gemeinsam mit Fachleuten vor Ort erörtern und Pläne entwerfen, ob, wie und wo in Karnataka in größerem Umfang PAUL-Stationen und hygiene-bezogene WaSH-Projekte geschaffen werden.

Text: Björn Schönewald, Fotos: Reinhold Hocke

PAUL
Mit dem Besuch an der Uni Kassel und der Einweisung in PAUL durch Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen im August 2018 begann die Idee zu reifen, Shindhes in Indien bei der Bereitstellung von trinkbarem Wasser zu unterstützen. Im Bild: Salome Shindhe, Paul Shindhe, Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen und Reinhold Hocke (v.l.). Foto: Reinhold Hocke | Reinhold Hocke